KAPITEL 1
Frohe Post
„Vanessaaaaa! Post für dich!“
Widerwillig legte ich das Magazin zur Seite und rappelte mich auf. Post? Das war vollkommen unnatürlich für mich! Schließlich waren meine ganzen Kontakte per Mail oder SMS.
„Ja, Jacky, ich komm ja schon, du musst nicht so schreien!“
Ich raste die Treppen hinunter – ok, Treppen war schon untertrieben, das ist ein wahres Monstrum an Treppen- und stibitzte den beigefarbenen Umschlag aus Jackys Hand.
Jacky ist, schon seit ich das Licht der Welt erblickt hatte, meine Haushälterin. Meine Eltern waren an einem tragischen Bahnunfall verstorben, ich hatte nicht einmal ein Bild als Erinnerung. Aber mittlerweile hatte ich gelernt die Leere zu füllen, ob mit Musik oder Freunden.
Neugierig riss ich den Umschlag ohne lange zu Überlegen auf und ein weißer Zettel leuchtete mir entgegen.
Während ich las, wurde meine Atemnot immer größer und größer.
„Liebe Vanessa!
Wir danken dir sehr, dass du an unserem Gina Parker Gewinnspiel teilgenommen hast, und freuen uns dir mitzuteilen, dass du einen der ersten Preise ergattert hast.
Du darfst eine Woche lang hautnah in Los Angeles mit Gina Parker in einem 5 Sterne Hotel wohnen, und deinen Lieblingsstar-“
„VANESSA!“
Der Zettel klatschte mir aus der Hand und ich sank zu Boden. Ich spürte Jackys Hand auf meinem Arm und hörte ihr entsetztes Japsen, doch in meinem Kopf hallten bloß die Wörter wider, die ich gelesen habe.
5 Sterne Hotel. Gina Parker. Lieblingsstar. Erster Preis.
Das war doch alles viel zu schön um wahr zu sein! Wie aus dem nichts landete plötzlich eine Ladung Wasser auf meinem Gesicht und ich hüpfte empört auf.
„Na also, geht doch! Was stand denn bitteschön so Schönes in diesem Brief?“
„ICH DARF EINE WOCHE ZU GINA PARKER!!!“
Jacky öffnete zuerst ungläubig die Augen, legte sich dann schließlich eine Hand auf ein Ohr.
„Auu, mein Ohr. Mädchen, ich deine Stimme wird mal berühmt, als Kracher des Jahres. Ich meine es wortwörtlich!“
Strahlend winkte ich ab.
„Ich lass mir die Laune nicht verderben. Ah, ich muss sofort mit Luce reden!!“
Rasch fuhr ich mir mit der Ärmelspitze über mein Gesicht und wischte mir die Wassertropfen weg.
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