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Sand und Himmel

Sand und Himmel

 

Erschöpft wischte sie sich den Schweiß von der Stirn. Die Hitze, die sich wie eine glühende Hand über ihren Körper legte, war wie ein Todeszeichen. Ihre Kiefermuskeln spannten sich an, und sie biss sich schmerzhaft auf die Zunge. Sorgenvoll glitten ihre Augen durch die Umgebung. Überall nur riesige Sanddünen, die ihr die Sicht auf einen bewohnbaren Ort raubten. Ihre Kehle war schon staubtrocken und ihre Hände zitterten schon vor Energiemangel. Sie hatte schon seit einem Tag nichts mehr gegessen und nur ein paar Tropfen Wasser zu sich genommen. Die schwüle Luft drückte sich erbarmungslos auf ihrer Brust und ließ sie zu Boden sinken. Ihre Hand tauchte in den, ihr wie Flammen vorkommenden Sand. Es erschien ihr, als würde er ihre Hand verbrennen, mit einem Brandmal kennzeichnen. Ein schmerzerfüllter Schrei drang aus ihrer Kehle. Sie schloss ihre Augen und umschlang schützend ihre Beine mit ihren Armen. Ihr dunkelblondes Haar war vollkommen zerstrubbelt und mit Sand erfüllt. Langsam wankte alles um ihr herum. Ein Glänzen tauchte in ihren Augen auf. Sie tastete sich nach vorne, ließ es aber gleich wieder sein. Denn überall drehte sich der Sand, als würde er sie in einem Wirbelsturm davon tragen wollen. Sie schlug um sich, und schrie, als wollte sie sich von der übernatürlichen Macht wehren. „Nein! Ich will nicht!“ Sie brüllte sich die Seele aus dem Leib, aber das Gefühl von Schwindel und Übel wurde nicht geringer. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Langsam wurde ihr schwarz vor Augen und sie stürzte auf den weichen, dennoch heißen Sand. Ihr Kopf stieß gegen einen Stein und die Kopfhaut platzte auf. Das dunkelrote, flüssige Blut, vermischte sich mit den Sandkörnern und ergab ein schimmerndes hellrot. Verborgen im Sand lag sie da… Unsichtbar in den Händen der Natur…

Energisch schlug sie ihre Augen auf. Verwundert griff sie einem der vielen Sterne die auf dem Himmel wie gezeichnet waren. Das Licht blendete ihre Augen, sie kniff sie leicht zu. Sie sah an sich herunter, und sah, dass sie flog. Leicht wie eine Feder, die von den Spielereien des Windes hoch empor in den Himmel getragen wurde. Sie flog über der Wüste. Überall Sand. Als sie genauer hinsah, sah sie einen regungslosen Körper, der ihr verblüffend ähnlich sah. Sie griff sich mit dem Finger auf die Handfläche und merkte dass sie aus leichten Luftmolekülen bestand… Endlich begriff sie alles: Sie war tot. Ihr Körper lag leblos in dem Sand und sie selber schwebte... Schwebte in die weite Welt hinein…



une sylphide

 
      

 
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